Nachdem wir die ersten 3 Wochen Uni recht gemütlich über die Bühne gebracht haben, müssen wir jetzt fast in jedem Fach das ein oder andere Assignment schreiben. Im Gegensatz zu Deutschland lässt sich dies auch in einem ganz angenehmen Ambiente erledigen, entweder in der „Kuschelecke“ eines Internetcafes (siehe Bild) oder einfach mit dem Laptop direkt am Pool. Ja ich muss schon sagen, daran könnte man sich echt gewöhnen. Ansonsten gibt es jetzt aber aus der Uni nichts spektakuläres zu berichten. Fast wie daheim, aber doch ein wenig anderst.

Donnerstag war ja dann auch wieder Exkursion und diesmal ging es nach Penglipuran, ein traditionelles Balinesisches Dorf mit Bambushütten und im Anschluß daran, wie könnte man es auch anders erwarten, stand ein Tempel auf dem Programm.

Am Freitag waren wir alle zum 38 Geburtstag der Fakultas Ekonomi eingeladen. Der Balinese an sich feiert anscheinden viel und gerne und dann auch meist den ganzen Tag. Da dem gemeine Deutschen um 6 Uhr in der früh noch nicht zum feiern zu mute ist, meinte unser Prof. das es auch reicht wenn wir um 8 Uhr da sind. Zuerst wurde fröhlich „Selamat ulang tahun“ (Geburtstagslied) geträllert, das wir auch am Tag zuvor mit unserem Bahasa Insonesia Prof. geübt hatten dann ging es zum sportiven Teil über und wir Deutsche durften gegen die Indonesier im Tauziehen und Aal Rennen (sowas ähnliches wie Eierlauf, nur mit lebenden Aalen) antreten. Tja und dreimal darf man raten wer gewonnen hat! Aber der Indonesier an sich ist halt doch etwas schmächtiger gebaut, obwohl das Team der Udayana auch einige Anker am Start hatte.

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, da wir für das WE eine Rollertour bis an die Nordküste Balis geplant hatten. Treffpunkt war Ubud, ca. 30 km von Kuta entfernt, also mussten wir schon um kurz nach 7 losfahren, da man für 30 km hier schon ne Stunde braucht. Letztendlich waren wir dann ein kleines Grüppchen von 10 Leuten. Von Ubud ging es an Reisfeldern vorbei bis nach Gunung Kawi, dem Bestattungstempel des Königs Udayana und seiner Familie. Dann bergauf in Richtung Norden. Der nächste Stop war der Batursee, der landschaftlich sehr schön gelegen ist. Nur irgendwie hat man sich nach einem Monat wohl schon an die Temperaturen gewöhnt und man fröstelt dann doch recht schnell wenn man in den Bergen ist und es statt 30°C nur noch 20°C hat und man zieht dann schon mal eine Jacke an. Gegen 17 Uhr erreichten wir schließlich Lovina. Und wieder mal hielt ein Indonesier an, als wir kurz am Straßenrand anhielten und meinte er hätte noch ein paar Bungalows frei in seiner Anlage und so sind wir im einfach mal hinterher gefahren. Geschäftstüchtig wie er war meinte er dann auch noch dass er uns für einen special price noch dolphin watching und snorkeling anbieten könnte, also haben wir uns dafür auch noch angemeldet, auch wenn wir am nächsten Morgen um 6 Uhr aufstehen müssten. Als Christian vom Strand zurückkam, sagt er, dass er einen Indonesier getroffen hat, der für uns heut abend am Strand einen Fisch grillen würde, mit Lagerfeuer, Musik, Arak usw. Natürlich gegen eine kleine Aufwandsentschädigung, aber bei uns daheim kriegt man ja auch nichts umsonst. Gesagt getan um trafen wir uns mit ihm an seiner Hütte am Strand und da bruzzelte der Fisch schon über der Glut. Wir saßen dann noch bis um 12 mit einer Gruppe Indonesier am Feuer am Strand und hatten jede Menge Spaß. Daher war die Nacht auch recht kurz als der Wecker klingelte. Mit kleinen Booten ging es dann auf das Meer um die Delphine auf ihrer Jagd zu beobachten und wir hatten Glück und sahen sogar welche. Anschließend gingen wir dann bei Badewannentemperatur noch eine Runde schnorcheln. Gegen mittag machten wir uns dann auch schon wieder auf den Heimweg, da wir ja noch 120 km vor uns hatten, doch wollten wir uns vorher noch einen Wasserfall anschauen. Als wir ihn dann endlich gefunden hatten (irgendwie ist hier alles nicht so toll beschildert), war der ausgetrocknet.

Mit schrecken habe ich am Sonntag die ersten Hochrechnungen verfolgt. Jetzt ist man mal ein paar Monate aus Deutschland weg und es geht moch mehr den Berg runter. Also falls es wirklich zu einer grossen Koalition kommen sollte, bleibe ich gleich auf Bali..... :-)

Ach und beim Friseur war ich heut auch nach langem hin und her gewesen! Habe mich ja nicht recht getraut, denn man weiss ja nicht, im schlimmsten Fall haette ich anschliessend halt sekbst mit dem Langhaarschneider Hand angelegt. Aber so schlimm schauts gar nicht aus und allein wegen der Kopfmassage wuerde ich ja jeden Tag zum Haareschneiden gehen.